Für alles gibt es einen Grund, oder?
Für meine kulinarische Reise zu den Sprossen gibt es mehrere Gründe. Bevor ich darauf eingehe wie es mir heute körperlich geht (im Vergleich zu vor ca. 5 Jahren), möchte ich dir erzählen, wie ich auf das Thema gekommen bin.
Ich war um die 30 als ich angefangen habe über Ernährung nachzudenken.
Alles fing mit einem Ayurvedabuch an. Ich will gar nicht erzählen, was ich in der Hoffnung, dass mir das alles hilft, für ayurvedische Kräuter und Gerichte gekauft und zubereitet habe. Rückblickend hat es nicht viel gebracht. Es hat aber meinen Geldbeutel deutlich erleichtert. Heute bin ich nicht so schnell mit Kaufen.
Danach kam die vegane Phase und kurz darauf in der Schwangerschaft die vegetarische Phase. In dieser Zeit habe ich viel bei Keimling online bestellt und kam auf das Buch Wunderlebensmittel von Dr. Brian Clement. Ich weiß nicht warum, aber als ich dieses Buch gelesen habe, dachte ich: Das ist es.
Es erstaunt mich nach wie vor, dass es den meisten Menschen nicht so geht.
Eine Geburt oder andere körperlich oder emotional stressige Situationen bringen uns an unsere Grenzen
Nach der Geburt von unserem Sohn Ende 2013 war ich richtig fertig. Die Geburt war anstrengend, ich fast 36 und total ausgepumpt. Meine Hebamme hat mir dringend empfohlen zu einer normalen Ernährung zurück zu kehren, um unseren Sohn möglichst lange stillen zu können. Das habe ich gemacht.
Ich glaube nicht, dass die Ernährung an sich zum Problem wurde. Aber rückblickend muss ich feststellen, dass mein Körper dringend seine Reserven aufladen musste und eigentlich gute Nährstoffe gebraucht hätte. Stattdessen habe ich dem unstillbaren Hunger nach fettigen und süßen Sachen nachgegeben. Aus dieser Zeit gibt es sehr wenige Bilder und ich weiß nicht, ob ich eins zeigen kann.
Das Ergebnis dieser Mästung war, dass ich in sehr kurzer Zeit mindestens 10 Kilo zugenommen habe und die schlimmsten Gelenkschmerzen meines Lebens hatte. Ich kam morgens nicht aus dem Bett und konnte kaum Treppen laufen. Alles tat mir so furchtbar weh.
Natürlich ging ich zum Arzt. Ich war Mitte 30 und die Krankenkasse hat, zumindest damals, einen so genannten Ganzkörper-Check bezahlt. Der Arzt hat mich untersucht und sämtliche Blutwerte getestet. Es kam nichts dabei raus. Cholesterin war erhöht. Das wars. Ich konnte nach Hause gehen.
Nun, da saß ich. Eine nicht ganz so junge Mutter mit Schmerzen.
Was blieb mir übrig? Ich ging reumütig zu meiner teils veganen und teils vegetarischen Ernährung zurück und zwang mich Süßigkeiten zu reduzieren.
Nach ein paar Tagen wurden die Gelenkschmerzen weniger und nach ein paar Wochen waren sie komplett weg.
Was sich richtig anfühlt, ist richtig
Was mir nach wie vor im Hinterkopf rum schwirrte war das Buch Wunderlebensmittel und eine Reise nach Florida. Langsam rückte der Zeitpunkt für meinen Berufseinstieg immer näher. Mein Arbeitgeber hat in den zwei Jahren meiner Abwesenheit den kompletten Marketingbereich abgeschafft und meine Motivation für eine Rückkehr war gleich Null.
Als mein zukünftiger Vorgesetzter mir ein Abfindungsangebot über den Tisch zuschob, habe ich keine Sekunde gezögert und zugegriffen. Als das Geld auf meinem Konto war, habe ich angefangen unsere Reise nach Florida zu planen. Weihnachten/Neujahr 2015/2016 waren wir da und es war großartig. Ich zehre nach wie vor von diesen drei Wochen. Ich kann es jedem nur empfehlen das Hippocrates Health Institute (HHI) in West Palm Beach zu besuchen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass diese Lebensweise gut für mich ist. Meine Intuition war richtig.
Nun, das ist jetzt auch schon ein paar Jahre her. Seit Anfang 2016 esse ich nun regelmäßig Sprossen und trinke die grünen Säfte, die das HHI empfiehlt. Mit dem Weizengrassaft habe ich deutlich später angefangen, weil ich nicht die richtige Keimsaat finden konnte. Dazu mehr, in einem späteren Post.
Mein Minimum pro Tag ist: ein grüner Saft + ein Weizengrassaft Shot (ca. 60 ml) + ein großer Salat mit Sprossen.
Mein langfristiges Ziel ist es komplett auf die vegane Rohkost á la HHI umzustellen. Aber ich muss ehrlich gestehen, dass ich noch davon weit entfernt bin.
Positive Effekte einer Ernährung mit Sprossen
Trotz meiner nicht so perfekten Ernährungsweise habe ich doch einige positive Aspekte der Sprossenernährung gemerkt:
- Mein ewig niedriger Eisenwert ist allein in den 3 Wochen, die ich im HHI verbracht habe, von 11,6 auf 13,4 angestiegen. Wenn ich recht konsequent mit dem Weizengrassaft trinken bin, bleibt er immer deutlich über 12.
- Ich habe eine Tendenz zur Schildrüsenüberfunktion. Wahrscheinlich schon seit langer Zeit, aber keiner hat es bis 2016 diagnostiziert. Mein TSH Wert war bei ca. 0.6 und ist in den ersten Monaten, nach meiner Ernährungsumstellung auf mehr Sprossen, auf 1,4 gestiegen. Meine Schilddrüse ist (oder war zumindest 2016 noch) rechts stark vergrößert. Ich hatte und habe immer noch keine Symptome und meine Hormonwerte waren immer ok. Der Schilddrüsenarzt hat deswegen empfohlen nur zu beobachten und von Therapien abzusehen. Ich habe keinen neuen Stand für 2020, was meine Schilddrüse betrifft. Meine Hausärztin ist von meiner Selbstheilung nicht überzeugt und sie war auch von dem eher positivem Befund des Schilddrüsenarztes nicht begeistert. Also habe ich beschlossen die Sache so zu belassen wie sie ist, so lange ich keine Symptome habe. Letztendlich lebe ich mit dieser Überfunktion wahrscheinlich schon seit dem Teenageralter.
- Immer wieder hatte ich trockene Augen bzw. Augenjucken, wenn man das so sagen kann. Ich habe gelesen, dass dieser Juckreiz mit einer Schilddrüsenfehlfunktion zusammen hängen kann. Dieser Juckreiz ist komplett weg.
- Meine PMS ging stark zurück. Meine Regelschmerzen sind am ersten und zweiten Tag sehr erträglich und ich brauche keine Schmerzmittel mehr. Mein Heißhunger auf Süßigkeit ist auch sehr moderat. Hängt davon ab wie gut ich mich zu dem Zeitpunkt mit Nährstoffen versorgt habe. Wenn ich mit dem Sprossenessen geschwächelt habe, merke ich das auch an meinem Heißhunger auf Süßigkeit kurz vor meiner Regel. Die Blutungen dauert ingesamt nur ca. 5 Tage, was schon super gut für mich ist. Früher hat ich schon vor der Regel ganz leichte Schmierblutungen und danach auch noch. Was in Summe mehr als eine Woche gedauert hat. Meine gereizte Stimmung vor der Regel ist leider geblieben. Das ist schlecht für die Männer zu Hause 🙂
- Mit weniger Heißhunger auf Süßigkeiten fällt es mir viel leichter mein Gewicht stabil zu halten. Ich wiege 60 kg bei 1,75m. Mittlerweile schon seit Jahren. Sehr angenehm.
- Der erste Effekt, der für alle sichtbar wurde, war meine Gesichtsfarbe. Ich war seit meiner Kindheit eher blass, mit Tendenz zu Augenringen. Unter der Sonne wurde ich auch nicht braun, sonder eher rot. Wenn die Rötung weg ging, war ich wieder weiß und blass. Heute bin ich leicht gebräunt (so wie es meinem Hauttyp entspricht) und zwar am ganzen Körper, ohne unter der Sonne liegen zu müssen. Nun, zu erklären, warum das so ist, würde den Rahmen dieses Blogposts sprengen. Aber ich werde bestimmt dieses Thema in einem anderen Beitrag aufgreifen, weil es mich selbst fasziniert. Nur so viel: Alles Leben lebt durch die Sonne. Auch wir. Ohne Sonne, kein Leben.
Fazit: Sprossen haben meine Gesundheit verbessert
Viele Fragen nach wissenschaftlichen Beweisen. Ich habe keine. Ich bin meine eigene Studie. Und es hilft sicherlich, wenn man an die Wirkung der Sprossen glaubt. Für mich ist es wichtig die Hoffnung auf Besserung bzw. Symptomfreiheit nicht aufzugeben. Und im HHI habe ich Menschen getroffen, die ihre Ernährung und ihren Lebensstil komplett umgestellt haben und wieder gesund geworden sind. Letztendlich muss jeder seine Gesundheit in die eigenen Hände nehmen und die Hilfe annehmen, die er kriegen kann.
Egal in welcher Situation du dich jetzt befindest, ich hoffe, dass du die Kraft und die Motivation findest mehr für dich und deinen Körper zu tun. Tue das, was sich richtig anfühlt.